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Studienseite zum Buddhismus Nichiren Daishonins

Zur Geschichte des Gohonzons

Ein Objekt religiöser Widmung oder Verehrung wird im Japanischen als "Honzon" bezeichnet. Der Ehrentitel "go" bezieht sich auf das Mandala, das von Nichiren eingeschrieben wurde. Nichirens Gohonzon oder Kanjin no honzon meint das religiöse Objekt der Verehrung und Hingabe zum Zweck der meditativen Betrachtung des eigenen Herzens bzw. zur Selbstanschauung.

Nichiren soll den ersten Gohonzon am 8. Juli 1273 am Verbannungsort Sado angefertigt haben. Damit vollendete er die Form der Ausübung des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes, welche nach ihm darin besteht, Nam-myoho-renge-kyo vor dem Gohonzon zu chanten. Er sieht sich in der Tradition des Lotos-Sutras, in dessen acht Kapiteln vom Yujutsu- bis zum Zokurui-Kapitel der Gohonzon erklärt werde. Er sagt:

"Dieser Gohonzon ist keineswegs meine, Nichirens, Erfindung. Er ist das Objekt der Verehrung, das auf vollkommene Weise Shakyamuni-Buddha im Schatzturm und alle anderen anwesenden Buddhas verkörpert. [...] Im Gohonzon wohnen alle Buddhas, Bodhisattvas und großen Heiligen, wie auch die acht Gruppen der fühlenden Wesen der zwei Bereiche, die im ersten Kapitel des Lotos-Sutras erscheinen. Von den fünf Schriftzeichen des mystischen Gesetzes erleuchtet, zeigen sie ihr erleuchtetes Wesen, das sie in sich besitzen. Das ist das Wahre Objekt der Verehrung.
[...] Suchen Sie diesen Gohonzon keinesfalls außerhalb Ihrer selbst. Der Gohonzon existiert nur im sterblichen Fleisch einfacher Menschen, wie wir es sind, die das Lotos-Sutra zum Mittelpunkt ihres Lebens machen und Nam-Myoho-Renge-Kyo chanten. [...] Nur im Glauben kann man den Gohonzon finden."
(DG I, S. 121ff.: "Der Wahre Aspekt des Gohonzons")